Die Evolution des Webdesigns

Ende der 1990er Jahre begann, ausgelöst durch den sogenannten „Browserkrieg“ zwischen Microsofts Internet Explorer und dem Netscape Navigator, die Evolution zu den heutigen Trends und Standards des responsiven Webdesigns. Einigen dürften noch Zeilen bekannt sein wie „Diese Seite ist optimiert für den Internet Explorer und einer Auflösung von 640×480“. Dieser Satz, oder ähnliche mit der späteren Standard-Auflösung 800×600 und den fast schon revolutionären 1024×768, bedeutete letztlich nicht, dass hier etwas optimiert war, sondern lediglich, dass die Seite in den angegebenen Spezifikationen so wie geplant aussah. Bei kleineren Auflösungen musste man zumeist horizontal scrollen, um den gesamten Inhalt sehen zu können.

Doch warum diese starren Bildschirmbegrenzungen? Das lag zu einem Großteil daran, dass die meisten Gestalter aus dem Printbereich kamen und in „endlichen Dimensionen“ dachten – auch wir haben so angefangen. Es war mit den damaligen Mitteln einfacher, in diesen festen Maßstäben zu denken und zu arbeiten. So konnte man dem Endkunden anhand von Bildern zeigen, wie das Endergebnis aussehen wird.

Mit den Jahren lockerte sich dieses strikte Format. Webseiten durften in der vertikalen Länge wachsen. Nach wie vor wurde die Seite zentriert dargestellt, so dass sie bei höheren Auflösungen halbwegs ansprechend aussahen, und bei den Mindestauflösungen keine wichtigen Designelemente verschwanden. Die Auflösungen und Internetgeschwindigkeiten wuchsen, ebenso wie die technischen Möglichkeiten. Die Webseiten wurden „wuchtiger“ und emotionaler.

Mit dem Erscheinen des ersten Smartphones, Apples Iphone im Juni 2007, brach ein Umdenken im Webdesign an. Webseiten konnten nun auch mit dem Smartphone angesteuert werden und benötigten einen anderen konzeptionellen Ansatz, denn die wuchtigen Seiten mit vielen Bildern und einer festgeschriebenen Auflösung wurden auf dem neuen technischen Gerät nicht gut dargestellt. Außerdem war der Seitenaufbau langsam. In dieser Zeit war die häufigste Vorgehensweise, für existierende Internetseiten spezielle Mobilseiten zu erstellen, die meist in Design und Funktion reduziert und unter einer Subdomain, wie etwa „m.musterseite.de“, zu erreichen war.

Ein durchgreifendes Umdenken in Richtung responsivem Webdesign erfolgte erst in den darauffolgenden Jahren. Die Anzahl an Smartphones und unterschiedlicher Auflösungen stieg mit den Jahren rasant. Im Zuge von Redesigns der Webseiten wurden diese responsiv gestaltet, womit die Webseite für Desktops und mobile Endgeräte die gleichen Inhalte im gleichen Look and Feel darstellen konnte. Die Präsentation einer Gestaltung fand meist für drei übliche Auflösungen statt:

  • Desktop-Systeme mit einer Auflösung von 1920 x 1080
  • Tablets mit einer Auflösung von 1024 x 768
  • Smartphones mit einer Auflösung von 320 x 480

Natürlich konnten auch noch Darstellungen für andere Auflösungen erstellt werden, aber diese drei Auflösungen visualisieren dem Auftraggeber, wie seine Seite in den unterschiedlichen Endgeräten aussehen wird.

Heute bedeutet „responsiv“ jedoch nicht mehr nur, dass das Design auf Smartphones, Tablets und Desktop-PC gut auszusehen hat. Denn mittlerweile ermöglichen zahllose smarte Geräte wie Fernseher, Kühlschränke, Kaffeemaschinen oder Navigationssysteme in Autos, Inhalte von Webseite anzuzeigen. Es ist kaum noch möglich, die vielen verschiedenen Browser, Bildschirm-Abmessungen und die verwendeten Technologien zu überblicken, geschweige denn in einige wenige Geräte-Klassen einzuteilen. Daher ist es wichtig, nicht nur die Gestaltung für die Anzeige in beliebigen Auflösungen vorzubereiten, sondern auch die Technik und die Performance der Seite zu optimieren, damit auf allen Endgeräten ein perfektes Surf-Erlebnis garantiert wird.

Echtes responsives Design ist also eine besondere, sich ständig verändernde Herausforderung geworden, der wir uns gerne stellen. In unseren Referenzen finden Sie Beispiele unserer Arbeit. Gerne erneuen wir auch Ihre Website – sprechen Sie uns einfach an.